Verschlüsselung leicht gemacht

Die Unsicherheit in der deutschen Bevölkerung ist groß. Niemand möchte seine Privatsphäre derart preisgegeben wissen. Doch die NSA, so scheint es zumindest, verfügt über nahezu unbegrenzten Zugang zu unseren Daten. Kaum jemand zweifelte daran, dass die Nachrichtendienste zum Schutz unserer Sicherheit auch hin und wieder auf Daten zugreifen, um Anschlagspläne zu vereiteln. Nun ist der Aufschrei aber groß, da man auch um die eigene Privatsphäre fürchtet. Denn offenbar wurden nicht nur die potenziell bösen Terroristen ausgespäht sondern nahezu jeder.

 

Wobei dieses Vorgehen aus nachrichtendiensttechnischer Sicht sicherlich nachvollziehbar ist, da jeder Bürger, zumindest theoretisch, potenziell gefährlich für die Sicherheit eines Landes sein kann. Im Sinne einer Gleichbehandlung aller und um sich nicht den Vorwurf von Rassismus, Vorurteilen oder Diskriminierung Einzelner aussetzen zu müssen, müssen Nachrichtendienste wie die NSA streng genommen sogar so vorgehen.

Sicherheit vs. Privatsphäre

Die Debatte um Sicherheit und Privatsphäre wird dadurch jedoch immer wieder neu entfacht und bleibt ein gesellschaftliches Problem, das so schnell nicht gelöst werden kann.

 

Passend zum Prism-Skandal erscheint nun ein Verschlüsselungstool mit dem Namen ZenMate vom deutschen Startup-Unternehmen ZenGuard. Die Entwicklung des Tools begann zwar schon vor den Enthüllungen, das Erscheinen ist nun zeitlich gesehen aber optimal.

Was bewirkt ZenMate?

ZenMateZenMate leitet den Datenverkehr um. Ähnlich wie bei einem VPN-Netzwerk wird der Netzwerkverkehr über Server im Ausland umgeleitet, sodass eine Rückverfolgung oder Aufzeichnung der Verbindung nicht möglich ist, da sie nur bis zu dem jeweiligen Server des Anbieters reicht.

 

VPN-Dienste sind aber meist kostenpflichtig und müssen erst eingerichtet werden. ZenMate dagegen kann direkt als Plugin im Chrome Web Store heruntergeladen werden. Anschließend muss man sich lediglich mit seiner Mail-Adresse registrieren. Die Verschlüsselung des eigenen Datenverkehrs wird somit einfach.

 

Allerdings muss man anmerken, dass das Plugin nur den reinen Datenverkehr des Browsers umleitet. Zusätzliche Mail- oder Chatprogramme außerhalb des Browsers werden somit nicht geschützt.

Deutsches Recht

Da die Firma an deutsches Recht gebunden ist, werden keine Verbindungsdaten gespeichert. Diese Vorratsdatenspeicherung scheint bei der NSA dagegen im großen Stil zu erfolgen und wird derzeit von den deutschen Politikern hart kritisiert. Eine Verschlüsselung mit ZenMate ist also sicherlich sinnvoll.

 

Ob das Plugin ZenMate allerdings kostenlos bleibt ist bislang noch unklar. Müssen wir also zukünftig für unsere Privatsphäre und die Sicherheit unserer Daten bezahlen? Das hätte wohl den nächsten Aufschrei zur Folge.

 

Bilder: Tekke (CC BY-ND 2.0) – Flickr.com / Screenshot: https://zenmate.io/home

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Jochen Meiring hat seinen M.A. in Kommunikationswissenschaft an der WWU Münster gemacht. Als Experte für Content Marketing setzt er sich immer wieder mit neuen Trends im Onlinemarketing auseinander. Seine Kreativität und Neugier kann er in den unterschiedlichsten Kundenprojekten und im Blog von interface medien ausleben.